«challenge accepted»

Na, habt ihr es bemerkt? Ich bin mit meinem Blog „umgezogen“ und endlich funktioniert wieder alles. Es dauert nun nicht mehr ewig, bis sich eine Seite öffnet und es gibt jetzt sowohl für das Handy, als auch für das Tablet angepaßte Layouts, auf denen alles gut und schnell abrufbar ist.

Großen Dank an meinen Mann Helmut, der in den letzten Wochen jede freie Minute genutzt hat und akribisch Beitrag für Beitrag umgezogen und neu formatiert hat, damit rechtzeitig zu den Rauhnächten alles wieder startklar ist.

Und nun ist dieser Beitrag mein Testlauf – und wenn ihr das jetzt lest, dann hat es wohl geklappt 😉

Ich weiß nicht, wie es euch allen erging in den letzten Monaten der coronaren Weltkatastrophe. Ich für meinen Teil kam nach einigen emotionalen Hochs und Tiefs in Form von Angst, Wut und auch Traurigkeit irgendwann zu der Erkenntnis, daß das Problem gar nicht mehr der Kampf gegen ein Virus ist, sondern daß wir Menschen gerade vor der großen Herausforderung stehen, aus einer extremen Spaltung wieder herauszufinden in eine (neue) Gemeinsamkeit.

Angst spaltet. Und das ist wohl jedem in diesem Jahr aufgefallen. Und diese Spaltung finden wir nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in vielen Familien und Freundeskreisen. Auf einmal war ein normales miteinander Reden nicht mehr möglich. Es taten sich Lager auf. Und es fühlte sich für mich an, als ob alle Lager verschiedene Sprachen sprechen würden und keiner mehr verstehen konnte, was der andere eigentlich zum Ausdruck bringen wollte. Als hätte sich jeder Mensch hinter seiner Angst-Mauer verschanzt und müsste seine Meinung, sein Revier aufs Heftigste verteidigen. Und konnte dadurch auch nicht mehr offen für andere Sichtweisen sein .

Das hat mich immer wieder sehr betroffen und traurig gemacht. Und wahrscheinlich nicht nur mich!

Besser verstanden habe ich dieses ganze Geschehen erst, als ich mir den Vortrag des Historikers und Friedensforschers Dr. Daniele Ganser „Corona und die Angst“ angeschaut habe. Hier ein Beispiel aus seinem Vortrag …

Stellt euch vor, ihr habt eine heftige Spinnenphobie. Und da hockt nun direkt über eurem Bett eine Spinne. Keine giftige, sondern eine ganz normale fette Spinne. Es ist niemand da, der sie wegmachen kann und ihr seid hundemüde. Aber die Angst vor der Spinne verhindert, daß ihr euch in euer Bett kuscheln könnt. Und sehr wahrscheinlich, wenn ihr nur das eine Zimmer habt und draußen ein heftiger Orkan tobt, bleibt ihr dann die ganze Nacht panisch am Küchentisch sitzen und beobachtet diese Spinne. Angespannt und auf der Hut.

Jemand der keine Spinnenangst hat, kann diese Panik nicht nachvollziehen. Never ! Diese Person wird zu euch sagen Du spinnst doch. Dieses Tierchen kann dir doch gar nichts anhabenAber das erreicht dich nicht. Du bist in deiner Spinnen-Angst gefangen.

Und mir scheint, als ob es uns Menschen gerade genauso ergeht. Wir sind fast alle mehr oder weniger in unseren persönlichen Angstszenarien gefangen. Und einer versteht die Angst des anderen nicht. Jede/r verteidigt seine Angst aufs Heftigste. Und wenn die einen ihre Angst ausagieren, verstärkt das wiederum die Angst der anderen.

Dr. Daniele Ganser macht dies in seinem Vortrag an folgenden Beispielen verschiedener Angst-Szenarien deutlich:

  • Die Angst vor Krankheit – das heißt im schlimmsten Falle, die Angst am Virus zu sterben.
  • Die Angst vor Diktatur – das heißt die Angst, seiner persönlichen Freiheiten beraubt zu werden, im schlimmsten Falle gefoltert oder gar getötet zu werden (für sein Anders-Denken).
    In diesen Kontext gehört auch die Obrigkeitshörigkeit – das heißt, wenn ich mich den Befehlen der Staatsgewalt widersetze, erwarten mich Sanktionen, im schlimmsten Falle Gefängnis, Folter, Tod.
  • Die Angst vor finanziellem Ruin– das heißt im schlimmsten Falle, letztendlich die Angst zu verhungern.

Was wäre eine Lösung ?

VERSTÄNDNIS FÜREINANDER

Ich respektiere deine Angst, bitte respektiere du auch meine Angst.
Ich respektiere dein Denken und dein Handeln aus deiner Angst heraus.
Bitte respektiere du auch mein Denken und mein Handeln aus meiner Angst heraus.

Es geht hier nicht darum, Recht oder Unrecht zu haben. Wer hat hier schon Recht? Was ist richtig, was ist falsch ? ? ?

Verdammt schwer zu sagen. Es kommt immer auf den Standpunkt an. So ist Töten manchmal erlaubt und wird erwartet, und manchmal kommst du dafür ins Gefängnis. Im Krieg mußt du töten und bekommst sogar noch einen Orden dafür. Normalerweise landet man lebenslänglich hinter Gittern oder auf dem elektrischen Stuhl.

Es ist wie es ist ! 

Für die einen stellt das Virus ein großes Problem/eine große Gefahr dar und dieses Problem muß für sie mit allen Mitteln bekämpft und schnellstens beseitigt werden. Aus der Sichtweise von vielen anderen ist gar nicht das Virus das Problem, sondern der Wirt, das heißt der Mensch und sein Immunsystem. (*)

Das sind zwei ganz verschiedene Perspektiven. Und jede ist fest davon überzeugt, sie habe Recht! Hier einen Konsens zu finden – da bräuchte es wohl einen Urknall. 

Aber vielleicht geht es auch gar nicht um den Konsens? 

Sondern darum, daß wir Menschen uns endlich akzeptieren und respektieren in unserem Verschieden-Sein und Verschieden-Denken. Daß wir, anstatt Unverständnis, Wut und Haß auszuagieren, wieder unser Mitgefühl füreinander aktivieren und verständnisvoller miteinander umgehen in dieser anspruchsvollen, ver-rückten Zeit.

Keiner weiß, was kommt. Keiner weiß, wie es weitergeht mit dieser Welt. Wichtig wäre doch nur, daß wir uns alle gemeinsam, respektvoll und in Achtsamkeit füreinander den Herausforderungen stellen. Jeder Mensch auf seinem Platz. Jeder Mensch mit seinem eigenen Selbstverständnis. Jeder Mensch mit seiner eigenen Meinung. Jeder Mensch mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten…

G E M E I N S A M

Hand in Hand

Und dann passiert ja vielleicht ein kleines Wunder. Wir kommen alle mehr in unser Mitgefühl für die anderen und die Angst in allen wird weniger. Wo Liebe ist, da hat die Angst keinen Raum mehr, denn wir wissen, daß Angst und Liebe Seiten derselben Medaille sind.

Ich glaube fest daran: Je mehr wir alle wieder ins Verständnis und ins Mitgefühl füreinander – aber natürlich auch für uns selbst – kommen, umso schneller wird sich auch alles im Außen wandeln können.

Und was dann als Geschenk dieses weltweiten Desasters bleibt, wäre vielleicht mehr Liebe in dieser Welt. Und mehr Liebe würde die meisten Probleme in dieser Welt wie von selbst erledigen. Denn Liebe tötet nicht und zerstört keinen Lebenraum. Liebe achtet und wertschätzt das Leben und alles, was es ausmacht. Und Liebe stärkt unser Immunsystem !

Machen wir uns nichts vor. Das nächste Virus kommt bestimmt – so ist die Welt nun mal. Viren, Bakterien und Pilze waren schon immer ein Teil von ihr und ein Teil von uns (**). Wenn wir nicht gelernt hätten damit zu leben, gäbe es die Menschheit ja schon lange nicht mehr. Die Schöpfung hat sich einen sehr schlauen Körper und ein sehr schlaues Immunsystem für uns ausgedacht. Gehen wir achtsam und weise damit um. Doch davon mal ganz abgesehen, der Tod gehört zum Leben nun mal dazu. Das eine gibt es nicht ohne das andere.  

DOCH JETZT ZU UNSEREM
NÄCHSTEN GEMEINSAMEN PROJEKT 2021

Auch wenn keiner weiß, was nächstes Jahr noch so alles auf uns einstürmen wird, so haben wir doch in ein paar Tagen wieder die Möglichkeit – während der kommenden RAUHNÄCHTE – unser eigenes ganz persönliches kleines Universum, unser individuelles 2021 ein Stück mitzugestalten. 

Nächste Woche, am Montag, dem 21.12. zur Wintersonnenwende geht es wieder los. Für die einen. Für andere beginnen die Rauhnächte erst am 25.12. Chacun à son gôut. Ich habe mich vor 3 Jahren entschlossen, sie zur Wintersonnenwende zu beginnen und das fühlt sich für mich seitdem sehr gut und stimmig an. Spüre du einfach, welches für dich ganz persönlich der richtige Zeitpunkt ist. Und dann fang an. Das Material ist ab Montag wieder auf meinem Blog verfügbar, wann immer du es dann auch abrufen magst.

Alle AbonnentInnen bekommen, wie gehabt, in diesen 12 Tagen jeden Morgen eine Email-Einladung zum jeweiligen Blog-Beitrag und davor gibt es wieder eine kleine Einstimmung mit dem Beitrag „It’s magic“.

Ich freue mich, euch wieder dabei zu haben

Rita

(*) Claas Fischer schreibt dazu auf seiner Website „HORTULAN- Die Welt eines Waldgärtners“:
„….denn ein funktionierendes Immunsystem (=ein eng geknüpftes Netzwerk aus Körperzellen und Mikroorganismen) kann jederzeit auf äußere Eindringlinge angemessen reagieren, indem es sie – je nach Bedarf – integriert, vertilgt oder deaktiviert. Ein intaktes Ökosystem ist resilient. Auch gegenüber der genetischen Information eines Virus!“
Den ganzen Artikel findet ihr hier: http://hortulan.de/?p=959

(**) Vor kurzem hörte ich in einem Vortrag, daß der Mensch je nach Größe und Gewicht ständig an die 3 kg Viren, Bakterien, Pilze in seinem Körper beherbergt. Und aktiv wird etwas davon, wenn unser Immunsystem – durch was auch immer – aus dem Gleichgewicht kommt. Das kann beispielsweise Kälte sein, aber auch Psycho-und Arbeitsstress aller Art. Und dann kommt die Freck (saarländisch für Grippe 😉

Text: © 2020: Rita Maier

Quellen:
Fotos: www.pixabay.com |
„Gesundes Immunsystem“ – Mit freundlicher Genehmigung von Der kleine Yogi: https://derkleineyogi.at/
Videos: https://youtube.de